Arbeit

Frida

Wie fühlte sich damals die Zeit an? Dauerte früher eine Sekunde länger als heute? Wem lauschen wir, um zu verstehen, was geschah? Und wie können wir uns in eine Zeit hineinversetzen, wenn die Zeitzeug*innen bereits verstummt sind? Frida Edelmann-Knöpfel, die von 1864-1921 in Lichtensteig lebte, war eine neugierige und aufmerksame Beobachterin ihrer Zeit. Dem Entrinnen der Zeit entgegenwirkend, schrieb Frida ihre Alltagserfahrungen in Mundart nieder und gab dadurch der Nachwelt die Möglichkeit, in ihre Gedankenwelt vorzudringen. Sie schrieb über die Mühen ihrer Mutter, die Beziehung zu ihrem Ehemann, ihre Kinder, über das Leben im Städtchen und gehörte damit zu den wenigen Frauen ihrer Zeit, deren Schriften überliefert wurden. Als Hommage an Frida, haben die Künstler*innen Karin Karinna Bühler, Martina Morger, Reto Müller, Lika Nüssli und Thomas Stüssi, neue Werke geschaffen, die von Fridas Erinnerungen inspiriert sind. Die Ausstellung wurde am 7. Juli 2023 eröffnet. Die Werke werden bis zu fünf Jahre im «öffentlichen Raum» der Gemeinde Lichtensteig gezeigt. Frida wurde von Marcel Hörler mit der Unterstützung von Maura Kressig und Jost Kirchgraber kuratiert.

Martina Morger, Bella Bells, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Lika Nüssli, Frida, kleine Rebellin, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Thomas Stüssi, Kurze Hosen aber grosses Herz, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Rundgang mit Austausch. Photo: Hanes Sturzenegger

Karin Karinna Bühler, Nicht um mein flüchtig Gut der Zeit, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Lika Nüssli, Frida, kleine Rebellin, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Reto Müller (Text: Vincent Hofmann), Tafel-Moränensteine-Säule für Lichtensteig, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Reto Müller, Tafel-Moränensteine-Säule für Lichtensteig, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Reto Müller, Tafel-Moränensteine-Säule für Lichtensteig, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Lika Nüssli, Frida, kleine Rebellin, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger

Martina Morger, Bella Bells, 2023. Photo: Hanes Sturzenegger